Schuppenflechte - Psoriasis
Die Schuppenflechte hat viele Gesichter: Von der harmlosen Art, die die
Betroffenen nicht einmal bemerken bis zum behinderungsartigen
Lebensproblem. Es gibt ausserdem mehrere Formen der Psoriasis, benannt
nach Symptomatik und lokalem Auftreten.
Krankheitsbild
Der Name "Schuppenflechte" beschreibt ihr Wesen – eine erhöhte Schuppenbildung der Haut an verschiedenen Körperstellen, in unterschiedlicher Fläche und Verteilung. Die Schuppen entstehen durch übermässiges Wachstum der Hautzellen.
Die Diagnose Psoriasis bedeutet, dass das Leiden zwar gutartig, aber chronisch entzündlich ist und immer wieder auftritt. Sehr schwere Fällen können lebensgefährlich sein. Die Krankheit verläuft in unterschiedlich langen Schüben. Dazwischen können lange beschwerdefreie Zeitabschnitte liegen – manchmal Wochen, manchmal Jahre.
Die Schuppenflechte ist erblich: Die Gefahr einer Erkrankung steigt mit den Vorfahren, die ebenfalls davon betroffen waren. Das Leiden ist nicht ansteckend; es kann Menschen allen Alters treffen, wobei sich Frauen und Männer in Etwa die Waage halten.
Die Ursachen der Schuppenflechte (Psoriasis)
sind bis heute noch nicht geklärt – selbst wer genetisch vorbelastet ist, muss nicht mit einem Ausbruch der Krankheit rechnen. Es wird vermutet, dass Infektionen, bestehende Hautschäden, Alkohol und bestimmte Medikamente der Psoriasis Vorschub leisten.
Diagnose Schuppenflechte (Psoriasis)
Deutlich abgegrenzte, rot gefärbte, leicht erhabene Flecken auf der Haut, die mit silbrig-weissen Schuppen bedeckt sind deuten auf die Schuppenflechte hin. Je nach Art können die Flecken klein und punktförmig oder auch grossflächig sein. Manchmal können sie zu Juckreiz führen. Die Hautoberfläche wirkt durch leicht entfernbare Schuppen angegriffen. Tiefer liegende Schuppen dürfen nicht abgerieben werden, da sie leicht Hautblutungen auslösen.
Am häufigsten sind Ellenbogen, Knie, Kreuzbeingegend und Kopf betroffen. Veränderungen der Nägel wie minimale Eindellungen oder gelbe bis bräunliche Verfärbungen am Nagelbett können auf die Schuppenflechte deuten. Der betroffene Nagel kann komplett zerstört werden.
Bei den Patienten mit Schuppenflechte besteht ein Risiko zur Psoriasis-Arthritis, schmerzliche Attacken auf die Gelenke an Fingern und Zehen.
Oft zu beobachten ist die Psoriasis guttata, die meist nach vorherigen Infektionen auftritt: Sie ist an den vielen Flecken, die etwas grösser sind, zu erkennen und wird oft von Juckreiz begleitet. Auch diese Form der Psoriasis kann chronisch werden.
Der Arzt wird in Zweifelsfällen Hautproben entnehmen (Biopsie), die labortechnisch untersucht werden, um andere Erkrankungen auszuschliessen.
Behandlung der Schuppenflechte (Psoriasis)
Optimal ist eine Hautpflege mit rückfettenden Ölbädern, Duschölen, Fettsalben oder fetthaltigen Crèmes, um die Schutzfunktion der Haut zu unterstützen und zu verbessern. Als wirksam gegen Austrocknung der Haut haben sich Harnstoff, Glycerin und Hyaluronsäure erwiesen.
In einer akuten Phase muss die Schuppenschicht mit Salbenverbänden abgelöst werden, die Salicyl- und/oder Milchsäure enthalten. Erst dann gelangen die Wirkstoffe anderer spezieller Salben zu den Hautzellen. Bewährt haben sich Substanzen, die die Schuppenbildung mildern und/oder entzündungshemmend wirken.
Alternativ oder ergänzend wird der Patient mit UV-Bestrahlung behandelt. Eine Kombination aus UV-A-Strahlen und dem Wirkstoff Psoralen erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut, das UV-A-Licht kann so seine volle Wirkung entfalten.
Schwere Fälle der Psoriasis erfordern den Einsatz von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken.
Der Behandlungserfolg hängt in jedem Fall von Alter, Gesundheitszustand und Lebensgewohnheiten des Erkrankten ab. Betroffene müssen deswegen individuell therapiert werden.
Eigeninitiative
Vereinzelt wurden Besserungen festgestellt, weil Betroffene vermehrt Fischöl oder Zink-Tabletten zu sich genommen hatten oder Sonnenkuren gemacht wurden. Die "richtige" Dosis der UV-Bestrahlung ist jedoch schwer einzuhalten und kann leicht zu grösseren Schäden als zu einer Besserung führen. Bewiesen ist jedoch, dass Verzicht auf Alkohol und Meiden von Stress-Situationen positiv wirken.
Prognosen Schuppenflechte (Psoriasis)
Die Schuppenflechte ist bis heute nicht heilbar, der Ausbruch der Krankheit bedeutet meist ein lebenslanges Auftreten der Schübe. Für zwei Drittel der Patienten besteht allerdings die Chance von langfristigen Zeiträumen, in denen sie die Psoriasis nicht oder kaum bemerken.