Pneumologie
«Pneuma» kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie Hauch, Seele, Geist, Lebenskraft. Und in der Tat bleibt uns nur noch der Tod, wenn uns die Luft zum Atmen fehlt.
Einmal kräftig Luft holen
Pneuma kommt aus den Altgriechischen und bedeutet so viel wie Hauch, Seele, Geist, Lebenskraft. Und in der Tat bleibt uns nur noch der tod, wenn uns die Luft zum Atmen fehlt. Der Mensch verbraucht davon durchschnittlich da. 5.000.000 Kubikmeter während seines gesamten Lebens. Steigende Luftverschmutzung führt mitunter zur Zunahme komplizierter Atemwegserkrankungen, die die Lebensqualität vieler Menschen beträchtlich mindern.
Krankheiten der Atemorgane
Bereits eine Erkältung kann uns unter Atemnot in die Praxis eines Lungenfacharztes oder Pneumologen treiben. Patienten mit vielfach differenziertem Krankheitsbild bevölkern das Wartezimmer. Als Ursachen diverser Leiden fungieren Infektionen, Allergien, Verengungen der Atemwege oder Blutgefäss- und Gewebeerkrankungen im gesamten System. Den Keuchhusten kennen viele von uns bereits seit Kindertagen, ebenfalls den Heuschnupfen. Was aber Menschen mit einer Lungenentzündung oder gar einem Lungentumor auszuhalten haben, davon hat annähernd nur der Mediziner eine Ahnung. Am häufigsten werden Pneumologen mit Einschränkungen wie etwa dem Asthma oder der chronischen Bronchitis in ihrer Praxis konfrontiert.
Volksleiden Chronische Bronchitis
Meist von Rauchern beklagt ist die COPD, die ‚chronisch obstruktive Lungenerkrankung'. Dabei verengen sich die Luftwege und die Lungenbläschen werden zerstört. Symptome sind morgendlicher Husten mit schleimigem Auswurf und Atemnot. Diese Erkrankung nimmt in unserer Gesellschaft stetig zu und avanciert laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar in Zukunft zu einer der häufigsten Todesursachen. Da ihr Verlauf langsam vonstatten geht, bleibt sie lange unbemerkt. Deshalb empfiehlt es sich, ab und zu den Atemfluss mit einem Messgerät, dem Spirometer, zu überwachen. Dieser Lungenfunktionstest wird von Apotheken angeboten. Anhand eines Fragebogens kann durch einen Pneumologen auch abgeschätzt werden, ob eine Gefährdung der Atemorgane überhaupt gegeben ist. Wurde bereits eine chronische Bronchitis festgestellt, gibt es keine absolute Heilung mehr, allenfalls eine medikamentöse Linderung. Nun liegt viel in einer gesünderen Lebensweise des Patienten, um ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Was kann der Lungenarzt tun?
Ein Lungenspezialist kann unter Zuhilfenahme verschiedener Methoden und Geräte auch im Fall einer COPD noch eine genauere Diagnose stellen. Neben der Krankengeschichte erfasst er in der Regel mit dem Stethoskop die Herz- und Lungentöne. Diesen so entstandenen Abhörbefund weiss er differenziert zu deuten, ebenso die Lungenfunktionsprüfung mit dem Spirometer. Eine Plethysmografie ermittelt den Atemwegswiderstand, kann aber nur in speziell ausgestatteten Praxen oder Kliniken durchgeführt werden. Genaue Blut- und Auswurfuntersuchungen werden dann besonders wichtig, wenn eine bakterielle Infektion vermutet wird, eine Bronchoskopie (Luftröhrenspiegelung) z.B., wenn ein Röntgenbefund Unklarheiten aufweist.
Wege der Heilung und Prophylaxe in der Pneumologie
Steinig ist der Weg der Heilung, dafür aber breit gefächert. In genauer Absprache mit dem Arzt kann jeder, den das Atmen plagt, mit gezielter Therapie zur Heilung oder Linderung finden. Das breite Spektrum bewegt sich von der Nikotinentwöhnung über das Atemtraining bis zur Cortisonmedikation oder Sauerstofftherapie. Dabei gewinnen auch präventive Massnahmen zunehmend an Bedeutung. Antiraucherkampagnen gehören genauso dazu wie die Gesundheitserziehung in den Schulen. Regelmässige pneumologische Untersuchungen von Risikogruppen treten neben Impfungen als medikamentöse Prophylaxe in Erscheinung. Letztlich aber sollten wir alle mit verstärktem Augenmass darauf achten, dass unsere Lebenswelt insgesamt allergen- und schadstoffärmer wird.