Was ist Manuelle Medizin
In der Manuellen Medizin sind die Hände des Arztes (lateinisch manuell = mit der Hand) das wichtigste Untersuchungs- und das einzige Behandlungsinstrument.
Was ist Manuelle Medizin?
In der Manuellen Medizin sind die Hände des Arztes (lateinisch manuell = mit der Hand) das wichtigste Untersuchungs- und das einzige Behandlungsinstrument. Dank medizinischem Fachwissen behandeln sie wirksam, schmerzlos und schonend. Mit seinen Händen ertastet der Arzt für Manuelle Medizin sorgfältig Ihre Muskeln, Sehnen, Gelenke und erspürt Verspannungen, Blockaden und andere Funktionsstörungen Ihrer Wirbelsäule oder anderer Gelenke, die Ihnen Schmerzen bereiten können.
Aufgrund seines Wissens als Arzt vermag er seinen Tastbefund in Ihre persönliche Situation einzuordnen und daraus die richtige manuelle Behandlung für Sie abzuleiten. Sanft und gezielt beseitigt er so mit speziellen Handgriffen und abgestimmten Bewegungen die von ihm festgestellten Ursachen Ihrer Beschwerden. Neben Untersuchung und Behandlung ist die anschliessende Trainingstherapie unverzichtbarer Bestandteil der Manuellen Medizin. Hier übernehmen Sie selbst Verantwortung für Ihre vollständige Heilung und Ihr langfristiges Gesund bleiben.
Wem hilft Manuelle Medizin?
Die Manuelle Medizin wirkt bei akuten (z. B. dem gefürchteten «Hexenschuss») und chronischen Rücken-, Gelenks- und Muskelbeschwerden. Dabei sind Muskeln, Sehnen und Gelenke selbst zwar nicht geschädigt, jedoch ist ihr Zusammenspiel gestört weshalb Sie unter Schmerzen und Funktionseinschränkungen leiden. Bei diesen «funktionellen» Problemen kann der Schmerz weit entfernt von der eigentlichen Störung auftreten.
Der Heilungsprozess beginnt beim ersten Arztbesuch und in der Regel genügen schon wenige Behandlungen. Anschliessend ist Ihre aktive Mitarbeit und Eigenverantwortung entscheidend: durch konsequentes Aufbautraining können Sie einem Rückfall vorbeugen und so langfristig beschwerdefrei bleiben.
Der manuell ausgebildete Arzt erkennt aber auch Situationen, in denen diese Behandlungstechnik weniger geeignet ist. Aufgrund seiner fachübergreifenden medizinischen Kenntnisse wird er z. B. bei Entzündungen, Abnützungserscheinungen oder nach früheren Verletzungen ergänzend oder ausschliesslich andere, für Sie optimale Methoden anwenden.
Wie wirkt Manuelle Medizin?
Die Manuelle Medizin beruht auf dem medizinischen Wissen über die Muskel- und Gelenkfunktionen sowie die Nervenverbindungen, welche diese steuern. Die Handgriffe und sanften Bewegungen nutzen natürliche Reaktionsweisen des Körpers wie die sogenannten Stellreflexe und aktivieren schmerzhemmende Zellen in unserem Nervensystem.
So kann der Arzt für Manuelle Medizin im Zusammenwirken mit den Selbstheilungsmechanismen Ihres Körpers Muskelverspannungen und Blockierungen lösen, die normale Gelenkfunktion wieder herstellen und Schmerzen lindern. Aufwändige apparative Untersuchungen werden dadurch häufg überflüssig, Sie benötigen weniger oder keine Medikamente mehr.
Wer übt die Manuelle Medizin aus?
In der Schweiz dürfen nur Ärzte die Manuelle Medizin betreiben. Sie absolvieren nach Abschluss ihrer Facharztausbildung eine berufsbegleitende zweijährige, FMH-anerkannte fachübergreifende Zusatzausbildung mit einer Zwischen- und Abschlussprüfung. Die Schweizerische Ärztegesellschaft für Manuelle Medizin SAMM sorgt durch ständige Fortbildung dafür, dass die so von ihr ausgebildeten Ärzte immer auf dem neusten Stand dieses medizinischen Kunsthandwerks bleiben und
ihre Technik ständig verbessern können.
Welche Methoden benutzt die Manuelle Medizin?
Zunächst erklärt Ihr Arzt für Manuelle Medizin Ihnen jeden Behandlungsschritt, damit Sie verstehen, was passiert, und aktiv mitarbeiten können. Bei den verschiedenen Techniken der Manuellen Medizin ist es wichtig, Ihren Körper richtig zu lagern und seine natürlichen Bewegungsgrenzen genau einzuhalten.
Alle Techniken zielen darauf, die Beweglichkeit wieder herzustellen (=Mobilisation). Dabei wendet der Arzt kaum Kraft und keinerlei Gewalt an, sondern geht schmerzlos und schonend vor:
- Gelenkstechniken: (Mobilisation mit und ohne Impuls)
- Muskeltechnikena: a) Mobilisation durch die Kraft des bewegungsführenden Muskels, b) Mobilisation durch Entspannung oder Hemmung des entgegenwirkenden Muskels
- Weichteiltechniken
Welche Gefahren birgt die Manuelle Medizin?
In den erfahrenen Händen eines ausgebildeten Arztes und bei richtiger Anwendung ist die Manuelle Medizin sicher und schmerzlos. Wie bei jeder Behandlung kann es sehr selten aber auch zu Komplikationen kommen, diese sind jedoch erheblich seltener als z. B. bei einer Behandlung mit Schmerzmitteln und treten vor allem bei unsachgemässer Anwendung der Methode auf.
Bei der Behandlung an der oberen Halswirbelsäule sind vorübergehende kurzzeitige neurologische Beeinträchtigungen wie Gefühlsstörungen, «Trümmel» oder Benommenheit möglich. In einem Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt werden Sie darüber informiert.