Kontaktlinsen in Deutschland

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Kontaktlinsen

Kontaktlinsen sind kleine Kunststoffschalen, die man im Auge trägt, um eine Fehlsichtigkeit auszugleichen. Die durchsichtigen Sehhilfen schwimmen auf dem Tränenfilm und sorgen dafür, dass auf der Netzhaut ein scharfes Bild entsteht.

Definitionnach oben  

Eine klare Rundumsicht und gleichzeitig eine Korrektur der Fehlsichtigkeit – genau diese positiven Aspekte nutzen Kontaktlinsenträger, wenn sie die kleinen Kunststoffschalen im Auge tragen. Denn Kontaktlinsen zählen - wie auch Brillen - zu den Sehhilfen, mit denen man eine Fehlsichtigkeit ausgleicht. Anders als eine Brille schwimmen die Kunststofflinsen auf der Tränenflüssigkeit im Auge und fallen so gut wie nicht auf. Mit ihrer Hilfe entsteht auf der Netzhaut ein scharfes Bild. Sie korrigieren sowohl Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit als auch Astigmatismus.

Medizinische Gründe oder kosmetische Zwecke

Den größten Einsatz haben Kontaktlinsen aus medizinischen Gründen zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit – allen voran die Kurzsichtigkeit. Doch auch kosmetische Gründe können mitausschlaggebend sein, wenn Kontaktlinsenträger nicht möchten, dass sich ihr bisheriges Erscheinungsbild durch eine Brille ändert. Mittlerweile gibt es die Kunststoffschalen nicht mehr ausschließlich durchsichtig, sondern ebenfalls in verschiedenen Farbtönen, die die Augen optisch wandeln. In seltenen Fällen haben auch diese einen medizinischen Hintergrund: als Blendschutz, bei einer nicht pigmentierten Regenbogenhaut.

1930 entstand die erste Kunststofflinse

Die ersten Beschreibungen von Kontaktlinsen gab es bereits vor mehreren Hundert Jahren. Bis diese allerdings tatsächlich zu gebrauchen waren, dauerte es etwa bis ins Jahr 1900. Mit 23 Millimeter Durchmesser war die älteste Kontaktlinse jedoch sehr unkomfortabel zu tragen. Die erste formstabile, durchsichtige Kunststofflinse entstand in den 1930er Jahren. Erst Anfang der 1960er Jahre gelang die Herstellung einer weichen, Wasser speichernden Kunststofflinse, die flexibel war. Bis zu einem Vertrieb dieser Linsen dauerte es allerdings bis Ende der 1970er Jahre.

Wichtig ist die Sauerstoffdurchlässigkeit

Eine Kontaktlinse liegt nicht direkt auf der Hornhaut, sondern schwimmt auf einer dünnen Schicht Tränenfilm, der sich zwischen Hornhaut und Linse befindet. Dieser sollte immer ausreichend vorhanden sein, da ansonsten trockene und rote Augen auftreten. Im schlimmsten Fall kommt es zu Schäden am Auge. Wichtig bei Kontaktlinsen ist die Sauerstoffdurchlässigkeit. Je höher diese ist, umso hochwertiger ist die Linse. Der Sauerstofftransport erfolgt durch das jeweilige Material oder das in der Kontaktlinse enthaltene Wasser.

Vorteil zur Brille

Kontaktlinsen haben gegenüber einer Brille einige Vorteile: Zum Beispiel keine Brillenfassung, die die Sicht stört. Einen weiteren Vorteil birgt der direkte Sitz auf den Augen. Denn dadurch verkleinert sich das Gesehene nicht, was bei starker Kurzsichtigkeit mit Brille der Fall ist. Bei Weitsichtigkeit vergrößert sich das Gesehene ebenfalls nicht, was die Brille jedoch macht und dadurch das Gesichtsfeld reduziert. Zudem stören die Sehhilfen weder bei Aktivitäten noch beschlagen sie bei Temperaturveränderungen. Auch das Erscheinungsbild der Augen ist immer gleich, während diese sich hinter einer Brille - je nach Fehlsichtigkeit - vergrößern oder verkleinern.

Linsenartennach oben  

Die am weit verbreitetsten Kontaktlinsen sind sphärische Linsen. Darunter versteht man Haftschalen, die rundum gleich geformt sind. Hauptsächlich verwendet man sie zum Ausgleich einer unkomplizierten, reinen Kurz- oder Weitsichtigkeit. Für Hornhautverkrümmungen sind sie dagegen nicht sinnvoll. Durch ihre rotationssymmetrische Form kann man die Lichtbrechung in einem Brennpunkt zusammenführen. Die Linsen lassen sich angenehm tragen. Ein spezielles Anpassen ist nicht notwendig. Erhältlich sind sie bei jedem Optiker oder über das Internet.

Harte, formstabile Kontaktlinsen

Wie der Name schon sagt, behalten diese Linsen ihre Form. Sie sind kleiner als die Hornhaut des Auges und bedecken diese nicht vollständig. Der Durchmesser liegt bei etwa acht bis zehn Millimetern. Heutzutage bezeichnet man die Linsenart auch mit der Abkürzung RGP für rigid gas pereable, was frei übersetzt formstabil und sauerstoffdurchlässig bedeutet. Denn der heute für die Herstellung verwendete Kunststoff weist eine Sauerstoffdurchlässigkeit im Bereich von 30 bis 100 DK auf, sodass ein großer Teil des Sauerstofftransports zur Hornhaut durch das Material hindurch erfolgt. Harte Kontaktlinsen sind viele Jahre haltbar und leicht zu pflegen.

Weiche Kontaktlinsen

Aufgrund ihrer Verformbarkeit weisen weiche Kontaktlinsen einen höheren Tragekomfort auf als harte Linsen. Sie passen sich der Hornhaut an und sind auch außerhalb des Auges in ihrer Form veränderbar. Beim ersten Tragen benötigen Kontaktlinsenträger in der Regel keine lange Eingewöhnungszeit. Mit einem Durchmesser von 12 bis 16 Millimetern sind sie im Vergleich deutlich größer und bedecken mehr Hornhautfläche im Auge. Dies erhöht die Infektionsgefahr, senkt jedoch das Risiko, dass die Linsen bei ruckartigen Bewegungen herausfallen, da sie besser haften. Bezüglich der Tragezeit gibt es verschiedene Austauschsysteme wie Tages-, Wochen- oder Monatslinsen.

Hochsauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen

Hersteller arbeiten immer wieder an neuen Materialien, um die Sauerstoffdurchlässigkeit von Kontaktlinsen zu erhöhen. Aktuell sehr verbreitete Linsen sind Hydrogellinsen, die aus einem hydrophilen Polymer und Wasser bestehen. Allerdings ist das Polymer nicht sauerstoffdurchlässig, sondern allein der enthaltene Wasseranteil. Je höher also der Wasseranteil in der Linse, umso höher der DK-Wert. Ebenfalls bieten Hersteller sogenannte Silikonhydrogellinsen an, bei denen sie zusätzlich einen hydrophoben hochsauerstoffdurchlässigen Silikonpolymer verarbeiten. Mit diesem Kunststoff erzielen sie bei den Linsen Sauerstoffdurchlässigkeitswerte von über 100 DK. Der Vorteil: Fehlsichtige können diese Kontaktlinsen sogar mehrtägig ununterbrochen tragen.

Harte und weiche Kontaktlinsen im Vergleich

Welche Kontaktlinse ist nun aber am geeignetsten? Bei dieser Entscheidung muss man sowohl medizinische Aspekte als auch Gewohnheiten des Trägers berücksichtigen. Formstabile Linsen haben den Vorteil, dass sie zusätzlich eine Hornhautverkrümmung ausgleichen können und einen Kostenvorteil aufweisen, obwohl sie einen höheren Anschaffungspreis haben. Sie trocknen nicht aus und bergen im Auge ein deutlich geringeres Infektionsrisiko. Weiche Linsen dagegen bieten einen hohen Tragekomfort, bei dem es zu keinem Fremdkörpergefühl im Auge kommt. Zudem sind die Augen weniger empfindlich bei Wind und Staub, da das Risiko geringer ist, dass Partikel unter die Linse rutschen.

Linsenfunktionennach oben  

Bei den meisten Kontaktlinsenträgern gleichen die Linsen eine unkomplizierte Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit aus. Dabei kann der Träger mit unterschiedlichen Linsen für jedes Auge den exakten Dioptrienwert verwenden. Doch Kontaktlinsen bieten noch weitere Möglichkeiten. So kann man mit ihnen ebenfalls einen Astigmatismus oder eine Altersweitsichtigkeit korrigieren. Zudem sind Speziallinsen erhältlich, die Ärzte beispielsweise nach Augenoperationen als Verbandslinsen verwenden. Zu den modernsten Linsen von heute zählen sogenannte bifokale Kontaktlinsen, die vergleichbar sind mit einer Gleitsichtbrille und neben der Fehlsichtigkeit auch eine Altersweitsichtigkeit beheben.

Torische Kontaktlinsen

Bei einer Hornhautverkrümmung gleichen torische Linsen einen bestehenden Astigmatismus am besten aus. Dieser bewirkt nämlich im Auge, dass sich das Licht unterschiedlich bricht, da die Hornhaut ungleichmäßig gewölbt ist. Das kann bei jedem Menschen anders sein. Deshalb ist eine genaue Anpassung im Vorfeld unbedingt notwendig, da der Spezialist zum einen die Dioptrienwerte, aber auch die Werte für Zylinder und Achse des Astigmatismus berücksichtigen muss. Torische Kontaktlinsen sind weiche Linsen, die am Rand etwas dicker als im Zentrum sind. So können sie das einfallende Licht im Auge korrekt brechen.

Bifokallinsen

Zwei auf einen Streich! Mit Bifokallinsen können Fehlsichtige sowohl eine bestehende Kurzsichtigkeit als auch eine Altersweitsichtigkeit ausgleichen. Man bezeichnet sie deshalb als Mehrstärkenlinsen, da sie aus mehreren Segmenten – in der Regel aus zwei - bestehen. Sieht man in die Ferne, korrigiert eine optische Zone die Fernsicht. Blickt man dagegen in die Nähe, dreht sich das Auge nach unten und der Träger sieht durch die Nahzone der Linse. Die Kontaktlinse bewegt sich durch den Einfluss des Unterlids und sorgt so dafür, dass jeweils das richtige optische Segment korrigiert.

Nachtlinsen (Ortho-K-Linsen)

Diese speziellen Linsen setzen Träger vor dem Schlafengehen ein und belassen sie über Nacht im Auge. Die Mindestdauer beträgt dabei etwa acht Stunden. Tagsüber benötigen Fehlsichtige so für ein scharfes Sehen keine Sehhilfe mehr. Das Tragen in der Nacht bewirkt, dass sich die Form der Hornhaut verändert. Diese Verformung hält ungefähr ein bis drei Tage an, ist also nicht von Dauer. Eine Kurzsichtigkeit lässt sich so etwa bis zu fünf Dioptrien kompensieren. Die formstabilen Linsen sind aus besonders sauerstoffdurchlässigem Material, jedoch nicht für jede Fehlsichtigkeit geeignet.

Multifokal und mit Motiv – weitere Speziallinsen

Eine der hochmodernsten Linsen ist die Multifokallinse. Sie funktioniert ähnlich wie die Bifokallinse, kann jedoch in bis zu fünf verschiedene Sehzonen unterteilt sein, die alle auf unterschiedliche Arten ein perfektes Sehen umsetzen. In der Augenheilkunde verwenden Ärzte diese Linse auch intraokular - als Implantat. Nach Augenoperationen oder Verletzungen am Auge setzen Ärzte Patienten sogenannte Verbandslinsen ein, die bis zu vier Wochen dort verbleiben und die Heilung begünstigen. Farbige Linsen oder Kontaktlinsen mit Motiven freuen sich steigender Beliebtheit. Sie dienen ästhetischen oder kosmetischen Zwecken und sind besonders im Karneval beliebt.

Anpassen von Kontaktlinsennach oben  

Wenn Sie sich für das Tragen von Kontaktlinsen entschieden haben, ist es wichtig, einen Augenarzttermin wahrzunehmen. Denn in einer Voruntersuchung prüft der Arzt, ob alle Voraussetzungen für das Tragen von Kontaktlinsen gegeben sind. Dabei schließt er Augenkrankheiten oder krankhafte Veränderungen am Auge aus, stellt sicher, dass keine Risiken bestehen und unterstützt in der Auswahl der richtigen Linsenart. Diese Beratung ist wichtig, denn sie stellt sicher, dass Sie die geeigneten Kontaktlinsen finden und später auch vertragen.

Untersuchung und Beratung beim Augenarzt

Bei der Wahl der Kontaktlinse ist es wichtig zu klären, für welchen Zweck Sie diese tragen möchten: täglich von morgens bis abends, nur in der Nacht oder vielleicht nur ein paar Mal die Woche während sportlicher Aktivitäten. Um das richtige Linsenmaterial zu finden, ermittelt der Arzt den Zustand des Tränenfilms. Gerade bei der Auswahl zwischen harten oder weichen Kontaktlinsen kann der Tränenfilm mitentscheidend sein. Schlussendlich vermisst der Arzt das Auge mit computergesteuerten Geräten, um die exakte Fehlsichtigkeit zu berechnen.

Probetragen beim Augenoptiker

Die Dioptrienstärke von Kontaktlinsen ist nicht immer identisch mit den Werten einer Brille. Deshalb kann es sein, dass die Werte im Vergleich zu den bisherigen abweichen. Bei einem Optiker besteht nun die Möglichkeit, mithilfe einer Probelinse eine geeignete Linse zu finden. Während eines „Probetragens“, das etwa eine halbe bis eine Stunde dauert, erhält man einen ersten Eindruck über den Tragekomfort und die Sehstärke. Auch bei Fragen zum Einsetzen, der Reinigung und Pflege gibt der Spezialist Auskunft.

Reinigung und Pflegenach oben  

Damit Kontaktlinsen langfristig verträglich sind, muss man sie regelmäßig nach dem Tragen reinigen und desinfizieren. Das beugt dem Absetzen von Schmutzpartikel oder Mikroorganismen wie Pilze oder Bakterien vor und sorgt dafür, dass keine Entzündung im Auge entsteht. Eine Ausnahme bilden die Tageslinsen. Sie bestehen aus sehr dünnem Material, das für eine Reinigung ungeeignet ist. Deshalb sollte man Tageslinsen auch dann entsorgen, wenn sie nur für ein paar Stunden zum Sport verwendet wurden.

Regelmäßiger Austausch des Behälters

Für jedes Kontaktlinsenmaterial gibt es das entsprechende Pflegemittel, das die Eigenschaften der Kontaktlinse erhält. Beliebt sind All-In-One-Lösungen, bei denen ein einziges Mittel für alle Pflegeschritte ausreicht. Auch den Behälter sollten Kontaktlinsenträger regelmäßig austauschen. Um den Deckel ebenfalls zu desinfizieren, kann man den Behälter einmal die Woche – gefüllt mit Pflegemittel – einfach für ein paar Stunden auf den Kopf stellen. Damit sich kein Cremefilm auf den Linsen bildet, die Haftschalen am besten vor dem Eincremen einsetzen.

Ein Sauger als Hilfsmittel

Kontaktlinsen auf keinen Fall mit Leitungswasser abspülen. Bestandteile wie Kalk, Chlor und Mineralstoffe schädigen die Augen. Haften am Morgen noch Reste des Pflegemittels an ihnen, einfach eine sterile Kochsalzlösung zum Spülen verwenden. Weiche Kontaktlinsen kann man mit etwas Übung leicht mit den Fingern einsetzen und wieder entnehmen. Bei harten Varianten gibt es als Hilfsmittel einen Sauger, den man mit leichtem Druck aufsetzen kann, um die Kontaktlinse im Anschluss mit Saugwirkung und einem leichten Kippen aus dem Auge zu entfernen.

Risiken und Komplikationennach oben  

Berücksichtigt man einige Dinge bei der Handhabung, so sind Kontaktlinsen unter normalen Umständen gut und dauerhaft verträglich. Um mögliche Risiken zu vermeiden, sollte man vor allem auf die Dauer des Tragens, eine gründliche Reinigung und auf regelmäßige Nachkontrolltermine beim Augenarzt achten. Auch ein täglicher Blick in den Spiegel verrät erste ungewöhnliche Anzeichen am Auge schnell, und so kann man auf eine Rötung, eine Veränderung oder Schwellung kurzfristig reagieren.

Vor dem Einsetzen Hände waschen

Um zu vermeiden, dass Bakterien ins Auge gelangen, ist es wichtig, vor jeder Berührung der Kunststofflinsen gründlich die Hände zu waschen. Auch die regelmäßige Pflege sollte unbedingt nach Gebrauchsanweisung erfolgen. Kommt es doch einmal zu einer Unverträglichkeit oder einer Veränderung am Auge, ist ein unverzüglicher Termin beim Augenarzt das beste Mittel, um schlimmere Komplikationen zu umgehen. Da nicht jede Veränderung am Auge sofort sichtbar und spürbar ist, beugen auch turnusmäßige Kontrollen beim Augenarzt vor.

Vorsicht vor mechanischen Reizen

Fremdkörper im Auge bergen immer ein Risiko. Pollen, Staub und Schmutz können ins Auge eindringen, reiben und reizen. In solchen Fällen ist es ratsam, die Kontaktlinse zu entnehmen und das Auge sowie die Linse mit einer sterilen Kochsalzlösung zu spülen. Auch trockene Augen reizen. Der Grund dafür kann Heizungsluft, klimatisierte Räume oder ein langes Starren auf einen Bildschirm sein, ohne dass die Augen blinzeln. Um die Tränenflüssigkeit zu erhöhen, gibt es spezielle Nachbenetzungstropfen, die Feuchtigkeit spenden.

Auf die tägliche Tragezeit achten

Weiche Kontaktlinsen sind als Austauschsysteme erhältlich, die eine bestimmte Nutzungsdauer vorsehen. Es ist empfehlenswert, diese Frist einzuhalten, denn nur während dieser Zeit sind sie gut für das Auge und versorgen es optimal mit Sauerstoff. Wird dagegen die Nutzungsdauer oder die tägliche Tragezeit überschritten, birgt dies Risiken. Bleiben die Linsen übermäßig viele Stunden im Auge, treten Veränderungen in der oberen Hornhautschicht auf. Anfangs ist dies eine Quellung, es kann jedoch bis zur Zerstörung von Zellen führen. Die Folge sind Rötung und Schmerzen.

Schwerwiegende Komplikationen

In sehr seltenen Fällen treten allergische Reaktionen auf das Material von Kontaktlinsen oder von Pflegemitteln auf. Die schwerwiegendste Komplikation für das Auge ist jedoch eine Infektion, die Bakterien auslösen. Diese können sich – bei unregelmäßiger und unsachgemäßer Reinigung - auf der Oberfläche der Kontaktlinse ansiedeln und vermehren. Schmerzen und Rötungen, beispielsweise an der Bindehaut, können auf eine Entzündung hinweisen (Bindehautentzündung). In diesem Fall die Kontaktlinse sofort entfernen und einen Augenarzt aufsuchen.

Einschränkungen beim Tragennach oben  

Kontaktlinsen bescheren ihren Trägern viele Vorteile. Dennoch gibt es ein paar Einschränkungen, die es zu beachten gilt. In Schwimmbädern kommt es immer wieder vor, dass Kontaktlinsen verloren gehen. Besonders formstabile Sehhilfen rutschen bei Wasserkontakt schnell heraus, da sie sich nicht stark an der Hornhaut festsaugen. Da auch das Chlorwasser das Material schädigen kann, ist die Verwendung von Tageslinsen die beste Lösung. Sie bestehen aus weichem Material, saugen sich besser fest und um sich zusätzlich vor Verlust zu schützen, hilft das Tragen einer Schwimmbrille.

Einschränkungen im Schwimmbad und in der Sauna

Trockene, heiße Luft und Ablagerungen auf der Linse können das Auge auch bei einem Saunabesuch reizen. Wer regelmäßig eine Sauna besucht und während dieser Zeit nicht ohne Kontaktlinsen auskommt, kann Haftschalen nutzen, die besonders sauerstoffdurchlässig sind. Erkennbar sind diese an einem hohen DK-Wert. Trägt man Kontaktlinsen, ist man aufgrund der zusätzlich optisch brechenden Fläche bei Sonnenschein besonders blendungsempfindlich. Eine gute Sonnenbrille kann dagegen helfen und schützt zudem auch die Augen.

Tipps für das Augen Make-up

Natürlich können auch Kontaktlinsenträgerinnen Schminke verwenden. Allerdings sollten sie die Sehhilfen immer einsetzen, bevor sie sich schminken und vor dem Abschminken wieder herausnehmen. Achten Sie darauf, dass weder Wimperntusche, Lidschatten oder Eyeliner mit dem Auge oder der Kontaktlinse in Berührung kommen. Denn diese Stoffe lassen sich nur mühsam wieder entfernen und können Material und letztendlich das Auge schädigen. Mittlerweile sind auch spezielle Produkte eigens für Kontaktlinsenträgerinnen erhältlich, die aus besonders augenschonenden und natürlichen Inhaltsstoffen bestehen.

Zusammenfassungnach oben  

Kontaktlinsen sind Kunststoffschalen, die eine Fehlsichtigkeit wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus ausgleichen. Sie sind in unterschiedlichen Materialien erhältlich und dadurch entweder formstabil (hart) oder flexibel (weich). Eine besonders wichtige Eigenschaft ist die Sauerstoffdurchlässigkeit, die der sogenannte DK-Wert auf der Verpackung angibt. Um zu klären, ob man für Kontaktlinsen grundsätzlich geeignet ist, hilft ein Besuch beim Augenarzt. Durch ein anschließendes Probetragen beim Optiker kann man letztendlich die optimale Linse finden. Dieser unterstützt auch bei der Wahl des Pflegemittels für die Reinigung.

Korrektes Tragen, gründliche Reinigung und regelmäßige Nachkontrollen

Die gängigsten Haftschalen sind sphärische Linsen, die rundum gleich geformt sind und eine unkomplizierte Kurz- oder Weitsichtigkeit ausgleichen. Weiter gibt es Speziallinsen, die zusätzlich einen Astigmatismus (torische Linsen) oder eine Altersweitsichtigkeit (bifokale Linsen) korrigieren. Für sie ist ein genaues Anpassen notwendig. Kontaktlinsen bieten viele Vorteile, aber auch ein paar Risiken. Um diese zu vermeiden, sollte man vor allem auf die korrekte Dauer des Tragens, eine gründliche Reinigung und auf regelmäßige Nachkontrolltermine beim Augenarzt achten.

FAQs - Häufig gestellte Fragennach oben  

Wer ist für Kontaktlinsen geeignet?
Die meisten Menschen können Kontaktlinsen tragen. Nur bei wenigen besteht eine Unverträglichkeit gegen Material und Pflegemittel oder eine Augenkrankheit, die das Tragen der Haftschalen ausschließt. Ob Sie infrage kommen, besprechen Sie am besten mit Ihrem Augenarzt.

Kann ich meine Brillenwerte als Grundlage für Kontaktlinsen nehmen?
Nein, das funktioniert nicht. Da die Kontaktlinse direkt auf der Pupille sitzt, die Brille dagegen in einiger Entfernung, kommt es zu unterschiedlichen Werten.

Sind weiche oder harte Linsen empfehlenswert?
Welche Linsen empfehlenswerter sind, ist immer im Einzelfall zu entscheiden. Ausschlaggebend für die Wahl von weichen oder harten Kontaktlinsen sind die Fehlsichtigkeit, der Tränenfilm und die Hornhaut. Nähere Informationen erhalten Sie beim Augenarzt oder Optiker.

Kann ich mit Kontaktlinsen Sport treiben?
Ja, auf jeden Fall. Denn Kontaktlinsen bieten eine große Bewegungsfreiheit, rutschen und beschlagen nicht. Weiche Linsen haften dabei deutlich besser als harte. Eine Ausnahme ist das Schwimmen. Hier gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten.

Kann ich mit Kontaktlinsen schwimmen?
Besonders harte Linsen gehen im Wasser schnell verloren, da sie schlecht haften. Auch das Chlorwasser ist nicht gut für das Material. Am besten ist deshalb das Tragen von weichen Tageslinsen und einer Schwimmbrille.

Darf ich mich mit Kontaktlinsen schminken?
Ja, das können Sie. Allerdings sollten Sie die Linsen vor dem Schminken einsetzen und vor dem Abschminken wieder herausnehmen. Es gibt auch spezielle Kosmetik für Kontaktlinsenträgerinnen, die besonders verträglich und augenschonend ist.

Wie lange muss ich mich an das Tragen von Kontaktlinsen gewöhnen?
Bei weichen Kontaktlinsen dauert dies nur wenige Tage. Viele verspüren schon nach einem Tag kein Fremdkörpergefühl mehr im Auge. Bei harten Linsen ist die Eingewöhnungszeit etwas länger und beträgt etwa ein bis drei Wochen.

Wie reinige ich die Kontaktlinsen?
Bis auf Tageslinsen muss die Reinigung und Desinfektion täglich erfolgen, da sich ansonsten Ablagerungen und Mikroorganismen auf dem Kunststoff festsetzen und so ins Auge gelangen. Im schlimmsten Fall führt dies zu einer Infektion im Auge. Für jede Kontaktlinsenart gibt es spezielle Pflegemittel. Ein Optiker hilft Ihnen bei der Wahl.

Was sind Tageslinsen?
Tageslinsen tauscht man täglich aus. Somit entfällt die tägliche Reinigung, da man sie nach dem Tragen entsorgt und am nächsten Tag ein neues Paar Linsen verwendet.

Was sind Nachtlinsen?
Nachtlinsen sind spezielle Linsen, die nicht für jede Fehlsichtigkeit infrage kommen. Man setzt sie vor dem Schlafengehen ein, damit sie die Nacht über im Auge verbleiben. Dadurch verformt sich die Hornhaut. Diese Verformung hält über den nächsten Tag an und somit ist tagsüber keine Sehhilfe mehr notwendig.

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