Grauer Star - Katarakt
Bei der Augenkrankheit Grauer Star (Katarakt) handelt es sich um eine
Trübung der Augenlinse, die das Sehvermögen einschränkt. Im Verlauf der
Erkrankung verliert das Bild an Schärfe und wirkt wie mit einem Schleier
überzogen.
Definition des grauen Starnach oben
Das Augenleiden Grauer Star ist die weltweit verbreitetste Augenkrankheit, die vor allem bei älteren Menschen auftritt und bis zu einem gewissen Grad mit zum Alterungsprozess des Auges gehört. Meist tritt die Augenkrankheit erst nach dem 60. Lebensjahr auf. Doch neben dem Alter lösen auch andere Faktoren den Grauen Star in weitaus früheren Lebensabschnitten aus. Einige chronische Leiden wie Diabetes mellitus begünstigen die Entstehung eines Katarakts. Grauer Star kann aber auch bereits in jungen Jahren - bei Kindern und Jugendlichen -auftreten.
Schleichende Verschlechterung
Selbst bei Neugeborenen kommt es vor, dass man diese Diagnose direkt nach der Geburt stellt. Meistens bemerken Patienten die Verschlechterung ganz schleichend, über Jahre oder zumindest Monate hinweg. Die Bilder des Auges verschieben sich sehr langsam, werden unscharf und trüb. Betroffene haben den Eindruck, als schauten sie den ganzen Tag wie durch eine beschlagene oder verschmierte Brille. Sonnenlicht blendet sie im Verlauf der Krankheit immer mehr und die Augen nehmen deutlich an Empfindlichkeit zu.
Unbehandelt droht Erblindung
Doch es gibt auch Fälle, bei denen die Symptome ganz plötzlich erscheinen: beispielsweise nach Verletzungen am Auge. Unbehandelt führt ein Grauer Star bis zur Erblindung. Die Augenlinse funktioniert bei uns Menschen wie ein innerer Fotoapparat. Im Normalfall ist die Linse glasklar. Sie fokussiert das einfallende Licht auf der Netzhaut und erzeugt damit eine scharfe Abbildung. Im Anschluss leitet sie diese Information an das Gehirn weiter. Wird die Linse trüb, hat dies Auswirkungen auf das Sehvermögen, da auf der Netzhaut keine scharfen Bilder mehr entstehen.
Augenlinse trübt ein - Pupille erscheint grau
Ist die Augenerkrankung recht weit fortgeschritten, kann sich die Linse sichtbar eintrüben, so dass die vor ihr liegende Pupille grau erscheint. Diesem Phänomen verdankt der Graue Star seinen Namen. Auch das Wort Star ist mit Symptomen zu erklären und hat mit dem bekannten Singvogel nichts zu tun. Der Begriff beschreibt den starren Blick, den Patienten früher hatten, wenn man sie nicht behandelte und es dadurch langfristig zu einer Erblindung kam.
Ursachen und Risikofaktorennach oben
Eine Augenlinse ist generell klar und durch verschiedene Augenmuskeln flexibel verformbar. Diese Eigenschaften ermöglichen ein scharfes Sehen, sowohl in nahe als auch in ferne Bereiche. Entsteht eine Trübung der Linse, nehmen beide Eigenschaften deutlich ab. Die Linsenfasern der Augenlinse sind aus Eiweißmolekülen aufgebaut. Verändern sich diese Linsenproteine und somit ihre Struktur, verlieren sie immer mehr an Lichtdurchlässigkeit. Während dieses Veränderungsprozesses nimmt die Linse an Größe zu. Der Linsenkern verdichtet sich und bildet immer neue Randschichten. Die Linse wird trübe.
Linsenproteine verlieren Struktur
Eine veränderte Linse kann sich nicht mehr regenerieren. Vergleichbar ist das mit einem Hühnereiweis, das durch Kochen seine durchsichtige Konsistenz verliert. Auch diese Veränderung ist nicht umkehrbar. Das Gleiche passiert bei einer Linsentrübung. Aufgrund der sich verstärkenden Trübung gelangt immer weniger Licht ins Auge und auf die Netzhaut. Die Konsequenz ist ein wiedergegebenes Bild, das dem Patienten regelrecht vernebelt erscheint.
Risikofaktoren, die zum Grauen Star führen können:
- Stoffwechselerkrankungen, chronische Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus. Bei dieser Krankheit ist der Zuckergehalt im Augenwasser erhöht, was zur Folge hat, dass sich überschüssige Glukose im Auge einlagert und die Linse aufquellt.
- Augenverletzungen durch einen Stich oder eine Prellung in Folge eines Faustschlages oder eines Balls. In diesen Fall kann sich Grauer Star innerhalb von wenigen Stunden entwickeln. Ursache kann aber auch ein Augenunfall sein, der eine langfristige Entwicklung eines Katarakts über Jahre ermöglicht.
- Starke Sonneneinstrahlung (UV-Licht), radioaktive Strahlung oder Infrarot-Strahlung ohne Sonnenbrille oder Schutzbrille
- Mangelernährung
- Häufige Erkrankungsfälle in der Familie
- Chronische Entzündung der Iris (Regenbogenhaut)
- Augenleiden Grüner Star mit erhöhtem Augendruck
- Langfristige Einnahme hochdosierter Medikamente (beispielsweise Kortison)
- Angeborene Augenfehlbildung durch einen genetischen Defekt oder eine Infektion (beispielsweise Röteln) der Mutter während der Zeit der Schwangerschaft.
- Wichtig ist generell, dass man jedes Auge für sich betrachtet und auch dementsprechend behandelt.
Symptome und Beschwerdennach oben
Grundsätzlich verschlechtert sich bei einer Katarakt-Erkrankung das Sehen. Erste Anzeichen sind deshalb unscharfe und verschwommene Bilder, vor allem wenn die Beschwerden im Verlauf an Stärke zunehmen und sich nicht zeitweise verbessern. Bei Brillenträgern kann es vorkommen, dass sie das Gefühl haben, ihre Brille sei für die bestehende Kurzsichtigkeit nicht mehr ausreichend. Sie wenden sich deshalb - manchmal sogar wiederholt - an ihren Augenarzt oder Optiker, um sich eine stärkere Brille zu besorgen.
Erste Symptome beim Autofahren
Das Gleiche gilt für Menschen ohne Brille, die bei ersten Anzeichen eine neu aufkommende Kurzsichtigkeit vermuten und deshalb einen Sehtest machen. Generell wird für Patienten das Lesen bei schwachem Licht zunehmend schwieriger. Die ersten Symptome zeigen sich vielfach beim Autofahren, besonders in der Nacht oder wenn sich die Lichtverhältnisse immer wieder ändern. Zu der Sehunschärfe kommt eine zusätzliche Blendempfindlichkeit hinzu, die das Sehen weiter erschwert.
Leuchtkraft der Farben schwindet
Durch die Lichtstreuung in der getrübten Linse kann es vorkommen, dass sich außerdem um Lichtquellen Lichthöfe bilden, die ein gleichmäßiges Sehen weiter einschränken. In schweren Fällen erscheinen den Patienten Doppelbilder, die nur verschwinden, wenn man ein Auge schließt oder es mit der Hand abdeckt. Auch auf das Sehen von Farben hat ein Katarakt Auswirkungen. So verschwindet im Verlauf der Krankheit zunehmend die Leuchtkraft der Farben. Alles wirkt blasser als bisher. Und ebenfalls Kontraste nehmen Patienten deutlich schwächer wahr als gesunde Menschen.
Stadien der Erkrankung
Katarakte lassen sich in folgende Schweregrade einteilen:
Stadium I:
beginnender Grauer Star: Es besteht eine sehr geringe Trübung der Linse mit einer Sehschärfe zwischen 80-90 %.
Stadium II:
unreifer Grauer Star: Es kommt zu einer deutlichen Trübung der Linse mit einer Sehschärfe von 45-50 %.
Stadium III:
reifer Grauer Star: Die Linse ist vollständig getrübt. Die Sehschärfe beträgt nur noch etwa 20 %.
Stadium IV:
überreifer Grauer Star: Es kommt zu einer völligen Erblindung. Dieses Stadium ist in der westlichen Welt äußerst selten.
Untersuchung und Diagnosenach oben
Die Untersuchung des Auges erfolgt durch den Augenarzt in einer Augenarztpraxis oder in einer Augenklinik. Mithilfe von Augentropfen weitet der Arzt die Pupille und durchleuchtet das Auge. Durch diesen Test lassen sich Linsentrübungen feststellen. Mithilfe einer Spaltlampe kann der Arzt im Anschluss sehen, in welcher Schicht der Linse die Trübung vorhanden ist. Diese weitere Untersuchung gibt Auskunft darüber, welche Art des Katarakts vorliegt und welche Ursache zugrunde liegt. Bei einem weit fortgeschrittenen Stadium des Grauen Star ist die Trübung bereits mit bloßem Auge erkennbar.
Blut, Haut und Muskeln überprüfen
Während der Untersuchung klärt der Mediziner ebenfalls die bestehenden Beschwerden und Symptome und macht sich ein Bild über die allgemeine Krankengeschichte des Patienten (Anamnese). Auch das generelle Sehvermögen und das Vorliegen weiterer Augenerkrankungen ist Gegenstand der ersten Untersuchung. Grauer Star kann ebenfalls in Verbindung mit einer anderen Erkrankung bestehen. Aus diesem Grund untersuchen Ärzte vor allem bei jungen Menschen zusätzlich das Blut, die Haut und Muskeln, um eventuelle Stoffwechselstörungen auszuschließen. Bei Neugeborenen prüfen Kinderärzte bereits in der zweiten Grunduntersuchung (U2), ob ein Katarakt vorliegt.
Therapie und Operationnach oben
Generell gilt als einzige erfolgversprechende Behandlung bei der Diagnose Grauer Star die Operation. Dabei entfernt man die trübe Linse aus dem Kapselsack und ersetzt sie durch eine künstliche Linse (Intraokularlinse). Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz führen Mediziner in der Augenchirurgie jährlich mehr als 60.000 Katarakt-Operationen durch. 99 Prozent der Operationen verlaufen ohne Probleme und größere Komplikationen, so dass dieser Eingriff als Routineoperation gilt. Zudem ist die Operation für den Patienten so gut wie schmerzfrei.
Operationsrisiken aufgrund Begleiterkrankungen
In der Regel wird der Eingriff ambulant und mit Lokalanästhesie vorgenommen. Nur in den wenigsten Fällen erfolgt die Katarakt-Operation mit stationärem Aufenthalt. Obwohl die Prognose äußerst positiv ist, gibt es dennoch Gründe, eine Operation zurückzustellen und unter Umständen den weiteren Verlauf der Erkrankung abzuwarten. Entscheidendes Kriterium kann zum einen der Allgemeinzustand des Patienten sein, für den eine Operation generell belastend wäre. Auch bestehende Operationsrisiken wägt ein Mediziner sorgfältig ab, wenn beispielsweise Begleiterkrankungen bestehen.
Augenoperation ja oder nein?
Zudem kann es aufgrund weiterer bestehender Erkrankungen sein, dass die Ärzte eine deutliche Verbesserung des Sehvermögens ausschließen, so dass man den Nutzen beziehungsweise den möglichen Grad der Verbesserung durch eine Operation klar mit dem Patienten absprechen muss. Natürlich steht bei der Entscheidung - Augenoperation ja oder nein – immer auch das subjektive Empfinden des jeweiligen Patienten im Vordergrund. Einige Patienten kommt gut mit einer Sehschärfe von 60 % zu Recht, ein anderer dagegen überhaupt nicht, da ihn dieser Zustand sehr im Alltag einschränkt und stark verunsichert.
Führerschein oft Auslöser für Operation
Da die Behörden für den Führerschein eine Sehschärfe von mindestens 60 % fordern, ist diese Grenze bei älteren Patienten häufig der Auslöser, sich für eine Graue Star-Operation zu entscheiden. Mitentscheidend ist oft auch der Zustand des anderen Auges. Manche Defizite eines kranken Auges gleicht ein gesundes Partnerauge relativ gut aus, so dass eine Operation nicht immer unbedingt notwendig ist. In manchen Fällen haben sich auch Augentropfen bewährt, die die Pupille erweitern. Dadurch verbessern sich die Lichtdurchlässigkeit der Augenlinse und somit auch das Sehen.
Starstich als Therapie veraltet
Die Therapie des Starstichs, die in früheren Zeiten als gängige Behandlungsform galt, führen Ärzte heute nicht mehr durch. Bei dieser Therapie stach man dem Patienten mit einer speziellen Nadel in das Auge und drückte so die getrübte Augenlinse nach innen. Den Grauen Star haben Ärzte somit nicht entfernt, sondern nur innerhalb des Auges verschoben, was dazu führte, dass der Erfolg häufig nicht von langer Dauer war. Zudem lag das Infektionsrisiko bedeutend höher und viele Operierte erblindeten in der Folge aufgrund Komplikationen. Bis in die 80er Jahre behandelten Mediziner den Grauen Star mit einer intrakapsulären Kataraktextraktion. Dabei entfernten sie nach einem Hornhautschnitt die ganze Linse sowie die Kapsel aus dem Auge. Die fehlende Sehfähigkeit glichen Operierte anschließend mit einer speziellen Starbrille oder mit Kontaktlinsen aus.
Die verschiedenen Intraokularlinsennach oben
Intraokularlinsen stellt man aus Kunststoff her. Sie bestehen aus unterschiedlichen Materialien wie Acrylate oder Silikone. Sie sind sowohl in harter Form als auch als weiche Linsen, die man für die Operation rollt oder faltet, zu bekommen. Mit speziellen Kontaktlinsen ist es möglich, den Seheindruck nach der Augenoperation zu imitieren. So erhält der Patient einen ersten Eindruck, wie das Ergebnis ausfallen kann. Aufgrund der verschiedenen Eigenschaften unterscheiden sich folgende Linsenarten:
Sphärische Linsen
Diese Linsenart gilt heute als Standard. Mit den sphärischen Linsen lässt sich sowohl eine Kurzsichtigkeit als auch eine Weitsichtigkeit korrigieren. Ob man sich für ein scharfes Sehen in der Nähe oder scharfe Sicht in der Ferne entscheidet, das muss vor der Augenoperation mit dem Augenchirurgen geklärt sein. Eine zusätzliche Hornhautverkrümmung oder eine Alterssichtigkeit gleichen die sphärischen Linsen nicht aus. Um die Netzhaut vor UV-Licht zu schützen, sind die Standardlinsen heute in der Regel mit einem UV-Filter ausgestattet. Aufgrund der Alterssichtigkeit benötigen Patienten trotz Eingriff meistens noch eine Lesebrille. Die Kosten dieser Linse trägt die Grundversicherung.
Torische Linsen
Zusätzlich zu den Eigenschaften der Standardlinsen - mit der Korrektur der Kurz- oder Weitsichtigkeit - kann man diese Speziallinsen bei einer bestehenden Hornhautverkrümmung ab einer Dioptrie einsetzen. Die Kosten dafür sind vom Patient zu tragen.
Multifokale Linsen
Mit multifokalen Linsen können Mediziner sowohl eine Korrektur der Nah- und Fernsicht als auch der Alterssichtigkeit vornehmen. Das bedeutet, dass der Patient nach der Operation keine Brille mehr benötigt. Für eine Hornhautverkrümmung ab einer Dioptrie sind die Linsen jedoch nicht geeignet. Auch die Kosten für diese Speziallinsen übernimmt die Grundversorgung nicht. Bei der Linse können jedoch nach der Operation Nachteile auftreten: erhöhte Blendempfindlichkeit und störende Lichthöfe. Zudem ist die mittlere Sehschärfe nicht optimal, was erschwerende Auswirkungen beim Autofahren oder am Computer zur Folge haben kann.
Monovision
Eine Alternative zu den fokalen Linsen bietet die Monovision. Bei dieser stellt man jedes Auge separat auf die unterschiedliche Distanz ein. Eine Konsequenz daraus sind jedoch wieder Nachteile beim räumlichen Sehen, die jedoch gering ausfallen, wenn die Differenz zwischen den beiden Augen möglichst klein ist.
Im Vorfeld legt der Arzt zusammen mit dem Patienten die Art der Kunstlinse und die jeweilige Stärke (Dioptrie) der Linse fest. Dafür vermisst der Mediziner das Auge und berücksichtigt bei der Auswahl der Linse auch die Wünsche des Patienten. Neben den augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen erhält der Patient unter Umständen eine Narkosesprechstunde, bei der er die Einnahme gewohnter Medikamente mit dem Narkosearzt bespricht. Im Operationssaal desinfiziert das OP-Personal Auge und Lider und deckt alles mit sterilen Tüchern ab, so dass nur noch das zu operierende Auge zu sehen ist.
Vorbereitung und Schnitt
Mittels Augentropfen betäubt der Arzt das Auge, damit der Patient keine Schmerzen empfindet. Allein durch Augentropfen bleibt das Auge jedoch beweglich. Ob eine örtliche Betäubung oder Vollnarkose notwendig ist, klärt der Mediziner im Vorfeld. In diesen Fällen ist das Auge unbeweglich. Nach einem kleinen Schnitt von knapp 2 mm in die Hornhaut entfernt der Chirurg die Linse aus dem Linsenkapselsack.
Zwei mögliche Operationsverfahren
Mittlerweile gibt es für die Technik dieses Verfahrens zwei Optionen: Zum einen die langjährig eingesetzte Phakoemulsifikation, bei der die Mediziner die Linse durch Ultraschall zerkleinern und anschließend absaugen. Zu einem neueren, modernen Verfahren zählt die Ferntosekundenlaser-Technologie, bei der man versucht, vollständig auf Ultraschall zu verzichtet. Sowohl die Öffnung der Hornhaut als auch die Zerlegung der Linse erfolgt hier mit Hilfe eines Lasers. Der Vorteil dieses Verfahrens ist eine exakte Schnittführung und somit eine niedrigere Belastung für das Auge.
Einführen der Kunstlinse
Der Arzt führt die Kunstlinse über den Schnitt in den Kapselsack ein. Elastische Bügel an den Seiten der Linse gewährleisten, dass man sie zentral im Kapselsack positionieren und abstützen kann. Die Kunstlinse entfaltet sich selbstständig innerhalb des Kapselsacks und gleitet an die Stelle, an der bisher die eigene Linse lag. Damit es zu keinen ungewollten Berührungen des Auges kommt, verbinden die Ärzte das Auge zum Schutz nach der Operation mit einem Verband.
Entfernen des Salbenverbands am Folgetag
Der Mediziner entfernt den Salbenverband und überprüft den Reizzustand des Auges sowie den Sitz der Linse. Der Patient erhält für den weiteren Heilungsprozess Augenmedikamente, die er regelmäßig selbstständig nehmen kann.
Komplikationen und Nachbehandlungnach oben
Das verbesserte Sehen ist für den Patienten schon kurz nach der Operation feststellbar. Da Chirurgen für die Operationen kaum mehr Nähte benutzt, ist auch die Nachbehandlung mit Augentropfen in der Regel ausreichend. Patienten sollten sich nach dem Eingriff einige Tage schonen und Anstrengungen vermeiden. Die Augen am besten vor grellem Licht oder Zugluft schützen. Natürlich kann es trotz risikoarmer Operation in seltenen Fällen zu einer Komplikation mit einer vorübergehenden Sehverschlechterung kommen. Zu diesen zählen: ein trockenes oder rotes Auge, die Steigerung des Augendrucks, eine Schwellung der Netzhautmitte oder eine vorübergehende Hornhauttrübung.
Nachstar sehr selten
Bei größeren Komplikationen kommt es vor, dass ein zweiter Eingriff notwendig ist. Trotz allem sind auch diese Komplikationen gut behandelbar: Infektionen, Blutung im Auge, Netzhautablösung, Verschiebung der Kunstlinse, bleibende Hornhauttrübung oder unzureichende Brechkraft der Intraokularlinse. In seltenen Fällen kommt es Monate bis Jahre nach dem Eingriff zu einem sogenannten Nachstar. Zellen, die während der Augenoperation zurückgeblieben sind, beginnen zu wuchern und breiten sich auf der Kunstlinse aus. Dabei trübt sich die verbliebene Linsenkapsel ein. Auch diesen Nachstar können Ärzte sehr gut behandeln, indem sie die Augen Lasern.
Stand heute gibt es kein Medikament, mit dem sich Grauer Star vorbeugen lässt. Genauso wenig gibt es Übungen oder Empfehlungen, die diese Augenkrankheit verhindern könnten. Den Altersstar bezeichnen Mediziner sogar als natürliche Entwicklung, da er eine ganz normale Alterserscheinung ist. Dennoch verursachen auch andere Faktoren einen Katarakt.
Brillen und Vitamine beugen vor
Gerade um Augenverletzung vorzubeugen sollte man bei gewissen Tätigkeiten an das Tragen einer Schutz- oder Sonnenbrille denken. Laut amerikanischen Studien senkt die Einnahme bestimmter Vitamine und Carotinoide das Risiko, an Katarakt zu erkranken. Dazu gehören Vitamin C, Vitamin E und Lutein, da sie sich speziell im Auge einlagern und so die Linse schützen.
FAQ - Häufig gestellte Fragennach oben
Woran erkenne ich einen Grauen Star?
Die Symptome des Grauen Star kommen meist schleichend, so dass Patienten den Beginn der Krankheit nur selten gleich bemerken. Anfangs registrieren sie eventuell eine erhöhte Blendempfindlichkeit. Im weiteren Verlauf können Farben an Leuchtkraft verlieren, Kontraste schwächer werden und die Sehschärfe nachlassen. Generell sollten Sie bei einer Verschlechterung des Sehvermögens oder bei anderen Symptomen einen Augenarzt aufsuchen. Dieser kann anhand von Untersuchungen eine eventuelle Veränderung an Ihrem Auge feststellen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es beim Grauen Star?
Als einzige nachhaltige Behandlungsform der modernen Medizin gilt die Operation. Dieser operative Eingriff beseitigt den Grauen Star dauerhaft. Ihr Arzt berät Sie bei den Voruntersuchungen individuell über das weitere Vorgehen.
Ab welchem Zeitpunkt ist eine Operation empfehlenswert?
Einen bestimmten Zeitpunkt für eine Operation gibt es nicht. Dieser hängt stark von den persönlichen Beschwerden und Symptomen ab. Dennoch ist ein Eingriff konkret zu überlegen, wenn die Erkrankung das tägliche Leben stark einschränkt oder die verminderte Sehfähigkeit im Alltag Probleme bereitet.
Brauche ich nach einer Operation noch eine Brille?
Das hängt zum Teil davon ab, welche Kunstlinse der Augenchirurg bei der Operation in das Auge einsetzt. Bei Standardlinsen kann man entweder eine Kurzsichtigkeit oder eine Weitsichtigkeit ausgleichen. Die Hornhautverkrümmung oder auch die Alterssichtigkeit bleiben unberücksichtigt, so dass Patienten meist noch eine Lesebrille benötigen. Es gibt jedoch Speziallinsen, mit denen es möglich ist, nach einer Operation ohne zusätzliche Brille auszukommen. Welche Linsenart für Ihr Auge geeignet ist, kann Ihr Augenarzt klären.
Was kostet die Operation?
Bei ambulanten Katarakt-Operationen, bei der Augenchirurgen eine Standardlinse implantieren, tragen die Kosten die Krankenversicherungen. Nicht ganz geklärt ist der Fall bei einem stationären Aufenthalt. Falls Ihr Arzt zu einem stationären Aufenthalt rät, sollten Sie das im Vorfeld mit der Krankenkasse klären. Kosten für Sie können entstehen, wenn Sie sich statt für eine Standardlinse für eine Speziallinse entscheiden. Diese Kosten werden dem Patienten in Rechnung gestellt und von der Krankenkasse nicht übernommen.
Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?
In der Regel erfolgt eine Katarakt-Operation ambulant. Das bedeutet, dass Sie das Krankenhaus oder die chirurgische Praxis bereits wenige Stunden nach dem Eingriff wieder verlassen können. Sollte ein stationärer Aufenthalt geplant sein, hängt die Dauer sehr stark von den individuellen Beschwerden ab.
Wie verträglich sind Intraokularlinsen?
Intraokularlinsen sind heute sehr verträglich. Sie heilen im Auge ohne Reize ein und verursachen kein Fremdkörpergefühl. Zudem ist es nicht notwendig, sie irgendwann wegen Verschleiß auszutauschen.
Wie lange dauert es nach der Operation, bis sich das Sehvermögen verbessert?
Bereits ein oder zwei Tage nach der Operation ist meist eine gute Sehstärke vorhanden. In der Folgezeit steigt das Sehvermögen kontinuierlich an.
Was passiert, wenn ich mich nicht operieren lasse?
Ohne Eingriff kann ein Grauer Star bis zur Erblindung führen. Natürlich ist eine Operation nicht in jedem Fall direkt nach der Diagnose notwendig. Dennoch sollte der Augenarzt einen Katarakt immer regelmäßig kontrollieren, so dass Sie bei einer Verschlechterung kurzfristig handeln können.
Besteht nach der Operation die Möglichkeit eines „Rückfalls“?
Da Chirurgen bei der Augenoperation die eingetrübte Linse entfernen und durch eine Kunstlinse ersetzen, ist der Graue Star dauerhaft beseitigt. In manchen Fällen kann es aber einige Zeit nach dem Eingriff zu einem sogenannten Nachstar kommen. Diesen können Ärzte aber ebenfalls dauerhaft mit einem Laser entfernen.